Buntbarsche :

Zucht von Schmetterlingszwergbuntbarschen ( Mikrogeophagus ramirezi)

von Stefan Stößel:

 

Um meine Schmetterlingszwergbuntbarschen genügend Ruhe zur Brutpflege zu geben habe ich sie in einem separaten Aquarium umgesetzt wo sie ganz ungestört waren. Es dauerte auch nicht lange und das Weibchen bekam ihre Legeröhre sowie einen knallroten Bauch und beide fingen an Laichgruben auszuheben, in denen sie dann ca. 24 Std. später ihre Eier ablegten.

Hier auch mal live und in Farbe das Ganze:

Die Eier wurden abwechselnd von den Eltern befächelt so dass sie immer mit genug Sauerstoff versorgt waren, doch am zweiten Tag bemerkte ich dass die Eltern die Eier aufgefressen haben. Das gleiche Phänomen habe ich die nächsten drei Male auch wieder erlebt so dass ich beschloss die Eier beim nächsten Versuch künstlich aufzuziehen. Da ich es bei den vorherigen Versuchen mit verschiedenen Wasserwerten versucht hatte (weiches und mittelhartes Wasser, leicht saures und neutrales Wasser) lag die Vermutung nahe, dass die Elterntiere auch bereits künstlich aufgezogen wurden und es daher nicht kannten, die eigene Brut zu pflegen.

Also wartete ich das nächste Gelege ab. Drei Stunden nach dem Ablaichen, also genug Zeit für das Männchen um alle Eier zu befruchten, entfernte ich das Elternpaar in ein separates Becken. Über die Eier habe ich einen Blumentopf gestellt, damit sie abgedunkelt waren und einen Sauerstoffstein mit rein gegeben.

Nach etwa 72 Std. schlüpften die Larven und ich habe den Blumentopf entfernt.

Weitere 48 Std. später schwammen die Larven frei und ich begann mit frischgeschlüpften Artemia Nauplien und Infusorien zu füttern, aber immer nur eine kleine Menge damit das Wasser nicht zu sehr belastet wird. Der Jungfischschwarm (ca. 80 bis 100 Junge) bildete eine dichte Wolke über einen Blumentopf.

Ich habe bei den nächsten Zuchterfolgen gemerkt dass die Wasserwerte bei der Zucht nur eine untergeordnete Rolle spielten, wichtig war nur dass das Wasser nitratfrei war und regelmäßig gewechselt wurde um eine Ansammlung von Schadstoffen zu verhindern.

Die beste Schlupfrate bei den Eiern hatte ich jedoch bei folgenden Wasserwerten:

pH-Wert 7,0 Leitwert 300µs Temperatur 26°C

Nach 6 Monaten hatten sie bereits eine beachtliche Größe und fingen an selber Paare zu bilden bzw. Reviere abzustecken.

Zucht von Borellis Zwergbuntbarsch (Apistogramma Borelli) von Stefan Stößel:

Viele Apistogramma Arten sind Haremsfische, das bedeutet dass man immer ein Männchen mit mehreren Weibchen halten sollte und bei der Brutpflage übernimmt das Männchen die Verteidigung des Gesamtreviers während die Weibchen die Teilreviere verteidigen und den Jungfischschwarm führen.

Der Borelli jedoch läßt sich am besten als Pärchen pflegen, was unter der Gattungen Apistogramma eher die Ausnahme ist.

Ich habe mein Borelli-Zuchtpaar in einem 54 Liter Gesellschaftsaquarium mit 5 mamorierten Panzerwelsen und 5 Otocinclus-Welsen zusammen gehalten. Schon bald suchte das Weibchen eine Höhle, die sie intensiv verteidigte. Das Weibchen hatte sich mittlerweile knallgelb gefärbt und verließ die Höhle nur zum Fressen. Sie hatte etwas 30 Eier an die Höhlendecke gelegt, in diesem Fall war die eine halbe Kokosnussschale. nach etwa fünf Tagen schlüpften die Larven. Die Wasserwerte spielten nur eine untergeordnete Rolle, ich hatte Werte von:

pH-Wert 7,0, Leitwert 300µs, Termperatur 26°C

nach weiteren fünf Tagen bemerkte ich ein Gewusel neben dem Weibchen welches mittlerweile die Höhle verlies, allerdings wie sich bald heraus stellte nicht alleine, denn sie führte einen Jungfischschwarm von etwa 20 Jungen um sich. Leider bemerkte ich auch bald dass das Weibchen bei der Verteidigung gegen fünf Panzerwelse keine Chance hatte und ihre Jungen alle verlor.

Beim nächsten Versuch isolierte ich die freischwimmenden Jungen von den Eltern, doch auch dieser Versuch sollte sich als Fehlschlag zeigen und ich fand heraus, dass bei dem Borelli die mütterliche Fürsorge des Weibchens unersetzbar für die Jungen ist, also setzte ich für einen weiteren Versuch das Paar in ein separates 54 Liter Becken um damit sie ungestört ihre Jungen aufziehen konnten.

Etwa 3 Wochen später geschah dieses dann auch und wieder führte das Weibchen den Schwarm der Jungfische. Gefüttert wurde mit frischgeschlüpften Artemia Nauplien und Cyclops-Pulverfutter. Die Jungen von Apistogramma Borelli wachsen extrem langsam bei mir und mit einer Körpergröße von etwa einem Zentimeter trennte ich die Jungen von den Eltern, damit diese ein neues Gelege vorbereiten konnten und nicht die Jungen als Fressfeinde ansahen.

! Mitgliederliste aktualisiert

! Jahresplan 2024 endlich online

! Aktuelles aktualisiert

! Mitgliederliste aktualisiert

! Neue Bilder in der Galerie

! Neue Zuchtberichte

! Linkliste online, näheres siehe Aktuelles

 

 

 

aktualisiert 29.02.2024